Ich hatte schon erste Aufträge (der Steuerminister möge mir verzeihen, die Sache ist jetzt eh verjährt) und es machte mir Spaß und gab dem Folka Selbstvertrauen, wie die Leute auf meine Blumentische, Kupferschalen, Fisch- und Weintraubengeländer abfuhren und auch gut dafür bezahlten. Alles Cash. Und wenn mal einer eine Quittung brauchte, kam die Mehrwertsteuer, die damals bei elf Prozent lag, noch dazu. Als Sonderbonus sozusagen.
Oft hing mir diese Lernerei zum Hals raus. Die Handwerksordnung ist eine Einrichtung aus dem Mittelalter. Die Vorträge gingen meistens an der Praxis vorbei. Zwei Pauker, die aus der Wirtschaft kamen, hatten es allerdings ganz gut drauf. Meine Herren, sie müssen sich für ihre Zukunft merken: Investieren ist besser als konsumieren. Wer schreibt gewinnt. Lernen sie die Verdingungsordnung für Bauleistungen auswendig. Wenn sie für einen neuen Kunden arbeiten, überprüfen sie seine Bonität. Werden sie beleggeil, jedes Stück Papier, was sie in ihren Büchern haben, ist steuermindernd. Dieser Staat ist wie die Blutsauger. Och, das wusste ich auch schon. Ich fand es sehr nett und ehrlich, dass mal ein Finanzbeamter seinen Frust vor angehenden Unternehmern frei lässt. Herr Becker unterrichtete das Fach Finanz- und Steuerrecht.